Jetzt fällt die Heiratsstrafe

Das Parlament hat heute grünes Licht für die Einführung der Individualbesteuerung gegeben – und damit die Heiratsstrafe beseitigt. Der Weg ist frei für die bedeutendste Gleichstellungsreform seit Jahrzehnten. Heute endet die steuerliche Benachteiligung von Ehepartnern.

Seit über 40 Jahren kämpfen engagierte Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit den FDP Frauen und der FDP gegen die Heiratsstrafe und für ein faires Steuersystem. Heute sind wir dem Ziel so nah wie nie zuvor: Das Parlament hat der Einführung der Individualbesteuerung zugestimmt. Ob das Referendum dagegen ergriffen wird und zustande kommt, ist offen. So oder so ist dies ein historischer Tag für faire Steuern und für eine liberale Gleichstellungspolitik, die Frauen und Männern dient.

Arbeit soll sich lohnen – für alle.

Die Individualbesteuerung setzt um, was längst selbstverständlich sein sollte: Arbeit muss sich für Männer und Frauen gleichermassen lohnen. Dies ist heute nicht der Fall. Durch die gemeinsame Veranlagung von Ehepartnern wird das Zweiteinkommen – in vielen Fällen jenes der Frau – steuerlich benachteiligt. Die Heiratsstrafe hemmt dadurch Karrieren und schwächt die Altersvorsorge unzähliger Ehepartner.

Die Individualbesteuerung:

  • schafft die Heiratsstrafe ab und garantiert faire Steuern für alle, unabhängig von Zivilstand und Geschlecht
  • stärkt die Karrierechancen und die Altersvorsorge von Zweitverdienerinnen
  • fördert die Erwerbstätigkeit und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen. Angesichts des demografischen Wandels wäre es fahrlässig, weiterhin auf ein Steuersystem zu setzen, das die Erwerbstätigkeit von Frauen bestraft.
  • bringt Steuerentlastungen von rund 600 Millionen Franken für die arbeitenden Bevölkerung

Keine faule Ausreden mehr!

Die Individualbesteuerung entspricht der Lebensrealität der Bevölkerung. 71 Prozent aller Ehepaare sind vor der Pensionierung Doppelverdiener und deshalb von der Heiratsstrafe betroffen.  Dass sich SVP und Mitte gegen diese überfällige Reform stemmen, zeigt, dass für manche faire Steuern und Gleichstellung nach wie vor nur ein Lippenbekenntnis sind.

Ausreden wie der angebliche administrative Aufwand zählen schon lange nicht mehr. Die Individualbesteuerung wird die Steuerverwaltungen mittelfristig sogar entlasten. Wer heute immer noch behauptet, der Aufwand für zusätzliche Steuererklärungen sei zu hoch, der hätte wohl auch beim Frauenstimmrecht argumentiert, dass der Versand zusätzlicher Stimm- und Wahlcouverts ein zu grosser Aufwand sei. 

 

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